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AutorenbildChristine Eder

Eine Berührung sagt mehr als 1000 Worte


von Brigitte Staffner, MSc


Berührungen sind eine der ältesten Formen der Kommunikation und können Sicherheit und Vertrauen vermitteln. Sie helfen uns, die Grenzen zwischen unserem Körper und der Umwelt zu spüren. Besonders in der Pflege sind Berührungen wichtig für das Wohlbefinden von Menschen, die Unterstützung benötigen.

Menschen, die sich nicht gut bewegen können, spüren oft Teile ihres Körpers nicht mehr. Dadurch kann es zu einem Gefühl des „Verlorenseins“ kommen. Wenn jemand die Sprache oder Gesten  nicht mehr verstehen kann, werden Berührungen umso bedeutungsvoller.



Das Pflegekonzept „Basale Stimulation nach Prof. Dr. Fröhlich®“ nutzt Berührungen als zentrales Kommunikationsmittel. Es wurde entwickelt, um Menschen zu unterstützen, die in ihrer Wahrnehmung, Bewegung oder Kommunikation eingeschränkt sind. Ursprünglich für schwerbehinderte Kinder gedacht, wurde es von Dr. Andreas Fröhlich und der Pflegewissenschaftlerin Christel Bienstein weiterentwickelt und findet heute in vielen Pflegebereichen Anwendung.

Basale Stimulation spricht alle Sinne des Körpers an und hilft den Menschen, sich selbst und ihre Körpergrenzen besser wahrzunehmen. Unsere Hände können Botschaften senden wie „Ich verstehe dich“ oder Ich bin hier bei dir.“

Ein pflegebedürftiger Mensch, der sich nicht mehr spürt und keine Worte mehr findet, kann oft nur durch Rufe wie „Hallo“ oder „Hilfe“ auf sich aufmerksam machen. Eine sanfte Waschung in der Haarwuchsrichtung oder auch ein Einbetten in ein Nest mit Decken kann die Körperwahrnehmung fördern und beruhigend wirken. Sie hilft, Verspannungen zu lösen, Krämpfe zu vermindern und den Blutdruck sowie die Herzfrequenz zu senken.

Diese Art von Kommunikation erfordert, dass wir mit unserem Körper zuhören.


So spürt der betroffene Mensch,

dass er wahrgenommen wird und dass er wichtig ist.


Autorin: Brigitte Staffner, MSc


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