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  • AutorenbildChristine Eder

We run because we care - Regeneration

Seit einigen Tag haben wir den offiziellen Trainings Peak hinter uns, jetzt beginnt die sogenannte Tapering Phase - eine bewusste Reduktion des Trainings, Zeit des Regenerierens und Energietankens vor dem Wettkampf. Das können wir jetzt gut gebrauchen!

Um Ausgleich zu schaffen und zu Dehnen haben wir uns schon zu Beginn des Trainings für Yoga entschieden. Zeitlich ist es immer etwas schwierig sich an fixe Zeiten eines Kurses zu halten, daher kam uns das online Angebot von Kathi von der Yogawiese sehr gelegen. Mit ihrer Online Yogawiese Flow konnten wir zu jeder Uhrzeit Yoga praktizieren und aus einer Fülle von Übungen schöpfen, um den Körper zu kräftigen, dehnen und entspannen. Wir haben mitterweile eine kleine Auswahl für uns gefunden, die wir mit in die Wüste nehmen werden und die uns helfen wird, nach den Läufen wieder auf Vordermann zu kommen. Durch diese Übungen und das bewusste und langsame Bewegen, lernt man seinen Körper wieder neu kennen und auch auf die Warnsignale zu hören.



Das intensive Training hat uns im letzten halben Jahr körperlich und mental schon einiges abverlangt und teilweise auch Spuren hinterlassen. So hatte ich in der Trainingsmitte mit lästigen Rückenschmerzen zu leiden, die mir unter andern den Schlaf raubten und in der Bewegung stark einschränkten. Dank der professionellen Behandlung meines Physiotherapeuten Jacky (https://www.therapyactive.at/) konnte ich nach nur wenigen Sitzungen wieder beschwerdefrei laufen. Seit ca 1,5 Monaten kamen jetzt noch hartnäckige Knieproblemen dazu. Ich merke, wie die Therapie greift, allerdings läuft uns jetzt die Zeit davon. Es ist schon einiges besser geworden, aber in gewissen Dingen braucht der Körper nun mal Zeit und die haben wir nicht mehr. Um der Realität ins Auge zu blicken, werde ich die 250km nicht wie geplant erlaufen, sondern eher eine Mischung machen zwischen schnell gehen und die guten Passagen nützen zum Laufen. Dies zu erkennen und mir selber einzugestehen war und ist mental nicht leicht. Eine Achterbahn der Gefühle von total betrübt, grantig, enttäuscht - jeder der schonmal auf etwas Größeres hintrainiert hat, weiß wovon ich spreche. Dank einem sehr verständnisvollen Umfeld und gutem Zureden von Freunden, Familie und KollegInnen, bin ich jetzt etwas gefasster. Ich hoffe, dass ich mich dann in der Wüste, auch an die Worte meines 7Jährigen Sohnes erinnern werde, wie er mich einmal angestrahlt hat, als ich den Tränen nahe war: "Mama, du schaffst das schon!" Immerhin kommt mir jetzt das Training meiner Jugendjahre zu Gute, als ich Kellnerin auf diversen Alpenvereinshütten war - lange und schnell gehen kann ich!


Und gaaaaanz wichtig: Nur nicht den Humor verlieren! Wenn ich die ganzen Wehwechen zusammenfasse, die wir beide im letzten halben Jahr aufgefasst haben, muss ich schon etwas schmunzeln. Von den bereits erwähnten Rücken- und Kniebeschwerden, über mehrere Infekte, einer Backenzahn-Entfernung, einer Hornhautentzündung bis zu einem gebrochenen Zeh, eitriger Zeh, ich glaube gemeinsam haben wir von oben bis unten alles durch, was einem im Training so ausbremsen kann. Aber so ist das Leben. Und keiner hat gesagt, dass es leicht werden würde. Ganz im Gegenteil, immerhin haben wir jetzt auch erfahren, dass der Gobi March unter den Top 5 der härtesten Läufe der Welt gehört! Auf was haben wir uns da nur eingelassen!? Das Training gibt uns nur einen kleinen Vorgeschmack auf die 250 km die vor uns liegen. Aber ganz ehrlich - die Freude überwiegt!





Immerhin blicken wir auch auf ein halbes Jahr voller schöner Momenten zurück, allein, zu zweit oder mit der Familie, gespickt mit unglaublichen persönlichen Erfolgserlebnissen, einzigartigen Stimmungen in der Natur und Szenen und Hoppalas über die wir noch immer lachen können. Gerade diese ganzen Ups and Downs machen diese Zeit zu einem einzigartig Erlebnis! Wir haben gut trainiert und werden unser Bestes geben! Immer wieder habe ich dabei Szenen aus meinem beruflichen Alltag im Kopf, die mich motivieren weiterzumachen, wenn ich sehe wie, Angehörige über sich hinauswachsen, welche Kraft sie entwickeln, Patienten, die mit Beschwerden umgehen lernen, nicht aufgeben und trotz Einschränkungen ihren Humor nicht verlieren. Einfach bemerkenswert!


Jetzt - 10 Tage vor dem Start - sind wir schon unglaublich nervös, aber vor allem aufgeregt und gespannt auf unser Abenteuer, auf die Bekanntschaften, die Stimmungen, die unglaubliche Landschaft und die Weite der Mongolei. Und vor allem bin ich gespannt, wie es uns so ergehen wird, denn eins ist fix bei solchen Abenteuern - irgendeine Aktion gibt es immer! :)


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